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  1. Analyst Insights

KI in der Wirtschaft: Trends im Bereich der Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung

KI in der Wirtschaft: Trends im Bereich der Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung

Written by

Krasimir Dinev

Krasimir Dinev
Senior Research Analyst Published 08 Jan 2024 Read time: 6

Published on

08 Jan 2024

Read time

6 minutes

Key Takeaways

  • Wirtschaftsprüfer und Beratungsunternehmen nutzen künstliche Intelligenz (KI), um Unternehmen dabei zu helfen, Fehler zu reduzieren, schnellere Entscheidungen zu treffen, ihren Kundenservice zu verbessern und sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren, die einen Mehrwert schaffen.
  • Technologien wie generative und prädiktive KI werden aufgrund von ethischen Bedenken sowie Fragen in Bezug auf Datenschutz, Glaubwürdigkeit und Arbeitsplatzsicherheit weiterhin kritisch betrachtet.
  • Trotz aller Bedenken und Herausforderungen werden KI-Tools stetig weiterentwickelt, um komplexere Aufgaben zu bewältigen, die Geschäftsprozesse zu optimieren und professionelle Dienstleistungen schnell bereitstellen zu können.

Warum ist KI für den Bereich der professionellen Dienstleistungen wichtig?

Das Aufkommen der künstlichen Intelligenz (KI) revolutioniert Branchen auf der ganzen Welt, auch der Bereich der professionellen Dienstleistungen bildet dabei keine Ausnahme. Die Anbieter in diesem Wirtschaftszweig sind ständig darum bemüht, ihren Kundenservice zu optimieren, um ihren Ruf zu verbessern und langfristige Beziehungen aufzubauen.

Für Fachleute aus den Bereichen Buchhaltung, Beratung, Recht, Architektur und Werbung ist KI ein zusätzliches Hilfsmittel. Doch mit der Einführung neuer Technologien gehen immer auch gewisse Anfangsschwierigkeiten einher.

Anwendungsbereiche für KI – Wirtschaftsprüfung, Beratung und Recht

Zwar fallen auch in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Beratungsunternehmen und Anwaltskanzleien alltägliche Aufgaben an, ihr Hauptaugenmerk liegt jedoch auf komplexeren Projekten. Um Zeit und Energie für wertvollere Tätigkeiten zu sparen, nutzen Unternehmen KI zur Automatisierung von Routineaufgaben und Vorbereitung großer Projekte.

KI hat sich als unverzichtbares Werkzeug bei der Durchführung von Projekten erwiesen. Die Technologie ermöglicht Verbesserungen im Hinblick auf Effizienz und Genauigkeit, zudem leistet KI Hilfe bei der Datenanalyse und Entscheidungsfindung. Dies kann Anbietern von professionellen Dienstleistungen dabei helfen, bessere Arbeit für ihre Kunden zu leisten und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Zusätzlich dazu können Unternehmen dank KI mehr über ihre Kunden erfahren. Mithilfe besserer Kenntnisse über ihre Kunden können Dienstleistungsunternehmen maßgeschneiderte Lösungen anbieten, um die Kundenbindung zu fördern. Die Steigerung der Produktivität, bessere Kundenkenntnisse und eine höhere Genauigkeit verhelfen Anbietern von professionellen Dienstleistungen zu einem erheblichen Qualitätsschub.

KI in der Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung

Im Bereich der professionellen Dienstleistungen müssen Buchhalter und Wirtschaftsprüfer ein besonders hohes Maß an Integrität an den Tag legen. Dies wirft die Frage auf, inwiefern KI in diesem Wirtschaftszweig eine Hilfe sein kann. Zwar kann KI Buchhalter und Wirtschaftsprüfer nicht ersetzen, jedoch können derartige Unternehmen ihre Dienstleistungen mithilfe einer Vielzahl von KI-Tools verbessern.

KI-Software kann dabei behilflich sein, die Datenarbeit zu automatisieren, Fehler zu reduzieren und Auffälligkeiten in den Finanzdaten zu erkennen. Beispielsweise können Wirtschaftsprüfer mithilfe des Tools KPMG Clara ungewöhnliche Muster in den Finanzdaten erkennen und betrügerische Aktivitäten aufdecken.

Infolge von Bilanzskandalen wie der Wirecard-Affäre im Jahr 2020 sind Genauigkeit und die Beachtung der Sorgfaltspflichten wichtiger denn je. Wirtschaftsprüfungs- und Buchhaltungsunternehmen sehen sich mit einem höheren Maß an Kontrolle konfrontiert. Daher investieren sie in Tools, die sie dabei unterstützen, ihren Ruf zu schützen und weitere negative Konsequenzen, die große Skandale mit sich bringen, zu vermeiden.

Durch die Verbesserung der Qualität der Prüfungen und die Verringerung von Prüfungsfehlern mithilfe von KI können die Unternehmen Geldstrafen vermeiden und gleichzeitig ihr Ansehen gegenüber den Kunden steigern.

KI in der Beratung

KI-Tools sind für Berater besonders praktisch, da sie sich in hohem Maße auf datenbasierte Erkenntnisse stützen, um fundierte strategische Entscheidungen zu treffen und Empfehlungen abzugeben.

Mithilfe KI-basierter Analysetools können Berater zusätzliche Einblicke gewinnen, Geschäftstrends verstehen und Zukunftsszenarien vorhersagen. All dies hilft ihnen dabei, ihre Autorität zu festigen und zu einem vertrauenswürdigen Berater für ihre Kunden zu werden.

KI hält in immer mehr Branchen Einzug. Auch Beratungsunternehmen bieten mittlerweile spezialisierte KI-Dienstleistungen an, damit ihre Kunden die Möglichkeiten dieser Technologie für sich nutzen können. Ein Beispiel hierfür ist QuantumBlack, ein Tochterunternehmen von McKinsey, das damit wirbt, durch die Verbindung von KI-Technologie mit strategischem Denken Kunden dabei zu helfen, ihr Unternehmen von Grund auf zu verändern.

Wie bei anderen professionellen Dienstleistungen auch, hängt der Ruf von Beratern stark von ihrer Fähigkeit ab, innerhalb eines bestimmten Zeitraums Ergebnisse zu liefern. Dabei müssen sie Aufträge einer Reihe von Kunden koordinieren. KI kann in diesem Zusammenhang dabei helfen, das Projektmanagement zu optimieren und letztlich die Pünktlichkeit zu verbessern.

KI im Rechtswesen

Ähnlich wie im Buchhaltungswesen sind auch in Anwaltskanzleien große Mengen von Dokumenten zu bearbeiten und Routinearbeiten zu erledigen. KI wird dabei eingesetzt, um Verträge zu analysieren, Ansprüche zu bearbeiten, Risiken zu bewerten, Prognosen über den Ausgang von Rechtsstreitigkeiten zu erstellen, juristische Recherchen durchzuführen und Due-Diligence-Prüfungen bei Fusionen und Übernahmen zu beschleunigen.

Die Automatisierung zeitaufwendiger Routineabläufe trägt dazu bei, menschliche Fehler zu vermeiden, und ermöglicht es Anwälten, sich stärker auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und mehr Mandanten zu betreuen, ohne dass die Qualität darunter leidet.

Doch ähnlich wie bei den anderen in diesem Artikel behandelten Berufsgruppen gilt auch in diesem Fall, dass KI das menschliche Urteilsvermögen der Anwälte nicht gänzlich ersetzen kann. KI-Algorithmen sind häufig intransparent, weshalb die Anwendungsmöglichkeiten von KI bei komplexen Entscheidungsfindungen und anderen wichtigen Aspekten von Rechtsstreitigkeiten zum jetzigen Zeitpunkt eher begrenzt sind.

KI für andere professionelle Dienstleistungen

Branchen wie Werbung und Architektur nutzen KI-Tools, um ihre Effizienz zu steigern. In der Werbebranche hilft KI bei der Analyse von Kundendaten, um Anzeigen und deren Platzierung zu personalisieren und optimieren und so die Wirkung der Kampagnen zu verbessern.

Mithilfe der prädiktiven Analytik können Werbetreibende Kundentrends vorhersagen, was eine strategischere Platzierung von Anzeigen und eine bessere Vermittlung der Werbebotschaften ermöglicht. Gleichzeitig kann generative KI Inhalte wie Bilder für Werbekampagnen erstellen.

In der Architektur generiert KI auf der Grundlage bestimmter Parameter verschiedene Design- und Innovationslösungen, die zu optimierten Designstrukturen und energiesparenden Ideen führen. Die Technologie kann zur Erstellung realistischer Visualisierungen und zur Unterstützung bei der Entwurfsarbeit eingesetzt werden.

In beiden Branchen ist jedoch ein hohes Maß an Kreativität erforderlich, weshalb die menschliche Komponente nach wie vor unerlässlich ist.

Vier wichtige Aspekte für die Zukunft von KI

Die Akzeptanz von KI dürfte weiter zunehmen, da die Vorteile in vielen verschiedenen Branchen zum Tragen kommen. Einige Fachleute bleiben KI gegenüber jedoch skeptisch, was die Verbreitung verlangsamt.

Viele der in diesem Artikel behandelten Berufsgruppen haben sich einen ethischen Kodex und hohe Qualitätsstandards auferlegt, sodass bei der Einführung neuer Technologien besondere Vorsicht geboten ist.

Zu den Hauptbedenken zählen:

  • Ethische Fragen sind kaum zu ignorieren, wenn es um den Einsatz von KI-Technologie geht, die dabei hilft, menschenähnliche Urteile zu fällen und Entscheidungen zu treffen. Potenzielle algorithmische Verzerrungen könnten zu Problemen im Hinblick auf Transparenz und Fairness führen, die den Werten dienstleistungsorientierter Unternehmen zuwiderlaufen.
  • Datenschutz und Sicherheit stehen ganz oben auf der Liste der Bedenken, da KI-Technologie auf riesige Datenmengen zugreift und diese analysiert. Dabei kann es sich um persönliche und sensible Daten handeln, etwa Informationen, mit denen Buchhalter und Anwälte arbeiten, was zu potenziellen Problemen im Zusammenhang mit dem Schutz personenbezogener Daten führen kann.
  • Einige Anbieter professioneller Dienstleistungen befürchten auch potenzielle Ungenauigkeiten bei Daten und Informationen, die mittels KI-Software generiert werden. Dies wäre der Qualität der Arbeit abträglich und würde die Fähigkeit, wichtige Entscheidungen zu treffen, infrage stellen.
  • Die Fähigkeit von KI, Aufgaben zu automatisieren, könnte zu einer Verdrängung von Arbeitsplätzen führen, insbesondere am unteren Ende der Karriereleiter. Rechtsanwaltsgehilfen und Juniorberater könnten teilweise obsolet werden, was ihre Arbeitsplatzsicherheit gefährdet und eine Umschulung von Fachkräften erforderlich macht.

Zum Stand der KI – ein Ausblick

Führende Unternehmen wie PwC, KPMG und Accenture haben allesamt Milliardeninvestitionen in KI angekündigt. Während große Unternehmen die Integration von KI mit Volldampf vorantreiben, dürften kleine und mittlere Unternehmen, die aufgrund ihrer begrenzten Ressourcen nicht in KI investieren, künftig abgehängt werden.

Da sich der Wettbewerb verschärft und die Kunden immer effizientere und kostengünstigere Lösungen verlangen, bleibt Anbietern von professionellen Dienstleistungen keine andere Wahl, als KI-Tools in Betracht zu ziehen.

Im Zuge der Weiterentwicklung von KI bleibt abzuwarten, wie mit den damit einhergehenden Bedenken umgegangen wird. Um Risiken zu vermindern und Missbrauch vorzubeugen, müssen die Regulierungsbehörden umfassende Regeln für die Nutzung von KI aufstellen. Die politischen Entscheidungsträger müssen ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Innovationen und dem Schutz der Verbraucher und Arbeitnehmer finden.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmten im Jahr 2022 für die Verabschiedung der KI-Verordnung. Andere Regionen dürften nachziehen.

Die flächendeckende Einführung von KI hängt davon ab, wie die einzelnen Länder mit den Bedenken der Unternehmen umgehen. Werden ihre Bedenken direkt aufgegriffen, Initiativen auf den Weg gebracht und die nötigen Finanzmittel freigemacht, könnte dies das Vertrauen in KI fördern und deren Verbreitung ankurbeln.

Wird KI uns ersetzen?

Die Leistungsfähigkeit von KI wird zweifellos weiter rasch zunehmen. Die Technologie ist dazu in der Lage, immer komplexere Probleme zu lösen, präzisere Vorhersagen im Hinblick auf Markttrends zu treffen und Nutzern im Bereich der professionellen Dienstleistungen noch mehr Unterstützung zu bieten.

Der Faktor Mensch dürfte jedoch auch in absehbarer Zukunft nicht gänzlich ersetzt werden können. KI wird vielmehr eine ergänzende Rolle einnehmen und es den Menschen ermöglichen, sich auf Tätigkeiten zu fokussieren, die emotionale Intelligenz, kritisches Denkvermögen und Kreativität verlangen.

Final Word

Fachleute werden sich fortbilden müssen und Hand in Hand mit KI-Software arbeiten, um die enormen Möglichkeiten von KI auszuschöpfen und dadurch Abläufe effizienter zu gestalten, zusätzliche Umsatzchancen zu generieren, einen Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen und deren wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

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