Key Takeaways
- Die Handelskammer Hamburg unterstützt Gründer mit Beratung, Netzwerken und digitalen Tools von der Geschäftsidee bis zur Umsetzung.
- Finanzierungssprechtage und Programme wie der „InnoFounder” der IFB Innovationsstarter GmbH helfen dabei, passende Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zu nutzen.
- Die Erstellung fundierter Businesspläne und die Begleitung bei der Beantragung von Gründungszuschüssen erhöhen die Chancen auf nachhaltigen Unternehmenserfolg.
- Die Handelskammer bietet sowohl klassischen Gründern als auch Start-ups eine individuelle Begleitung, um praxisnah auf unterschiedliche Herausforderungen einzugehen.
Unternehmensgründungen sind ein zentraler Motor für Innovation, wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Jede neue Geschäftsidee belebt die Märkte, schafft neue Dienstleistungen und stärkt die regionale Wirtschaftskraft. In Hamburg finden Gründer mit der Handelskammer Hamburg einen verlässlichen Partner, der sie von der ersten Geschäftsidee bis zur Realisierung begleitet.
Im Gespräch mit Jan Schlüter, Gründungsberater der Handelskammer Hamburg, wird deutlich, dass das Angebot der Kammer weit über die klassische Beratung hinausgeht. Es umfasst unter anderem individuelle Begleitung, digitale Werkzeuge und strategische Unterstützung.

Die Rolle der Handelskammer Hamburg
Die Handelskammer Hamburg ist eine von 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland. Als öffentlich-rechtliche Institution vertritt sie die Interessen der Gewerbetreibenden und fördert die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Dazu gehört insbesondere die systematische Unterstützung von Unternehmensgründungen.
„Wir beraten sowohl klassische Gründer, die beispielsweise einen Kiosk oder ein Einzelhandelsgeschäft eröffnen möchten, als auch innovative Start-ups, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz oder digitale Plattformen“, erklärt Jan Schlüter. Dabei sei es der Kammer wichtig, Gründern Orientierung zu geben – sowohl bei praktischen Fragen zu Rechtsformen und Gewerbeanmeldung als auch bei strategischen Entscheidungen, die über das erste Geschäftsjahr hinaus Wirkung zeigen.
Laut dem Gründungsbarometer bleibt der Handel die führende Branche in Hamburg
Das Hamburger Gründungsbarometer analysiert jährlich die Entwicklung von Unternehmensgründungen in der Hansestadt. Im Jahr 2024 zeigte sich erneut, dass der Handel mit über 3.800 Neuanmeldungen die Spitzenposition hält. Auf Platz zwei folgen freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, während sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen auf Rang drei aufsteigen. Das Baugewerbe liegt auf Platz vier.
Besonders auffällig ist der Trend zu Nebenerwerbsgründungen, der es vielen Menschen ermöglicht, ihre Geschäftsideen mit einem geringen Risiko umzusetzen. Die Handelskammer Hamburg unterstützt Gründer mit Beratung, Finanzierungssprechtagen und digitalen Tools wie der Unternehmenswerkstatt, um die Chancen für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu erhöhen. Das Barometer zeigt: Hamburg bleibt ein attraktiver Standort für vielfältige Gründungsvorhaben.
Beratungsangebote und Programme
Die Handelskammer Hamburg vergibt zwar selbst keine direkten Zuschüsse oder Darlehen, fungiert jedoch als zentrale Schnittstelle zu staatlichen und privaten Fördermöglichkeiten. Ein besonders wichtiges Angebot ist der Finanzierungssprechtag, bei dem Gründer gemeinsam mit Bankfachleuten und Kammerexperten ihre individuellen Finanzierungsoptionen prüfen können. Dabei geht es sowohl um klassische Bankkredite als auch um Förderdarlehen und EU-Mittel.
„Wir sehen uns als Wegbereiter für Gründer. Wir zeigen auf, welche Programme existieren, welche Voraussetzungen nötig sind und wie sich Gründer optimal vorbereiten können“, so Schlüter. Für innovative Projekte sind vor allem die Programme der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) relevant. Initiativen wie InnoFounder oder InnoRampUp unterstützen Start-ups gezielt dabei, ihre Ideen marktfähig zu machen und zu skalieren.
Businessplan- und Gründungszuschuss-Beratung
Zu den Kernleistungen der Handelskammer gehört die Unterstützung bei der Erstellung fundierter Businesspläne. Gerade bei Anträgen auf einen Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit ist eine fachkundige Stellungnahme von entscheidender Bedeutung. Die Handelskammer begleitet Gründer hierbei engmaschig, prüft die Plausibilität der Pläne und gibt konstruktives Feedback.
„Wir helfen nicht nur beim Businessplan, sondern stellen auch sicher, dass alle Unterlagen bank- und behördenfest sind. Das erhöht die Chancen auf Finanzierung und Zuschüsse erheblich“, betont Schlüter. So erhalten Gründer eine solide Basis für Gespräche mit Investoren, Banken oder Förderinstitutionen.
Unterschiede zwischen klassischen Gründern und Start-ups
Während klassische Gründer häufig Fragen zu Gewerbeanmeldung, Finanzierung und Rechtsformen haben, müssen sich Start-ups eher mit strategischen Herausforderungen wie der Investorensuche, Patentanmeldungen oder dem Markenrecht auseinandersetzen. Die Handelskammer ist flexibel aufgestellt, um beiden Gruppen passgenau zu helfen. Durch Workshops, Netzwerktreffen und individuelle Beratung ist es möglich, gezielt auf die jeweiligen Anforderungen einzugehen.

Digitale Werkzeuge für Gründer
Mit der „Unternehmenswerkstatt Deutschland ” bietet die Handelskammer Hamburg ein bundesweites Online-Portal, das Gründern die Zusammenarbeit mit IHK-Experten aus bundesweit über 60 Handelskammern erleichtert. Über die Plattform können Tools für Business- und Finanzpläne, Musterdokumente, Krisen-Checklisten und weitere praxisorientierte Materialien abgerufen werden. Sie ist datenschutzkonform und ermöglicht eine sichere Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
So können Gründer ihren Gründungsprozess Schritt für Schritt planen, analysieren und dokumentieren, ohne auf papierbasierte Verfahren angewiesen zu sein. Jan Schlüter betont: „Wer unsere Angebote nutzt, erhält nicht nur fachliche Unterstützung, sondern auch strategische Orientierung – ein entscheidender Erfolgsfaktor für einen gelungenen Start.“
Trends in der Hamburger Gründerszene
Laut dem Hamburger Gründungsbarometer 2024 erfolgen über 20 % aller Gewerbeanmeldungen im Handel, gefolgt von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie sonstigen wirtschaftlichen Diensten. Rund 30 % der Gründungen werden als Nebenerwerb gestartet.
„Viele Gründer beginnen nebenberuflich, um das Risiko zu minimieren. Dieser Trend ist stabil und zeigt, dass Gründer verantwortungsvoll planen und erste Erfahrungen sammeln, bevor sie sich voll engagieren“ (Jan Schlüter)
Final Word
Die Handelskammer Hamburg bietet Gründern ein umfassendes Netzwerk aus Beratung, Expertenkontakten und digitalen Tools. Mit Programmen wie den Finanzierungssprechtagen, den IFB-Förderungen, der „Unternehmenswerkstatt Deutschland” und der persönlichen Unterstützung durch Fachberater wie Jan Schlüter wird jeder Gründungsprozess begleitet – von der Idee über die Finanzierung bis zur Umsetzung. Die Kammer sorgt dafür, dass Gründer praxisnah informiert sind, Risiken minimieren und Chancen gezielt nutzen können.
Wer die Angebote der Handelskammer nutzt, erhält nicht nur fachliche Unterstützung, sondern auch strategische Orientierung. Das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für einen gelungenen Start. Durch diese strukturierte Begleitung wird die Hamburger Gründungsszene nachhaltig gestärkt, Innovationen werden gefördert und eine langfristige wirtschaftliche Stabilität wird geschaffen.